tiergesundheitsdienst bayern e.V.

Kompe­tenz und Erfah­rung in Tier­gesund­heit und Lebens­mittel­sicher­heit

Honiganalysen 2023 im TGD: Drei Monate Wartezeit... was war da los?

Statement des BGD zu den langen Bearbeitungszeiten bei der Honiganalytik 2023

Mit den Honigerträgen in 2023 dürfte ein Großteil der bayerischen Imkerinnen und Imker sehr zufrieden sein. Nach mehreren eher mageren Jahren konnten die Honiglager vielerorts endlich wieder gut gefüllt werden. Weniger Zufriedenheit herrschte jedoch in diesem Jahr im Zusammenhang mit den staatlich geförderten Honiganalysen beim Tiergesundheitsdienst Bayern. Lag die Bearbeitungszeit von Honigproben für Qualitäts- und Sortenanalysen im Mai und Juni 2023 noch bei den gewohnten 3-4 Wochen, mussten die Einsenderinnen und Einsender von Proben in den Monaten Juli bis September mitunter mehr als drei Monate auf Ihre Ergebnisse warten. Über die Hintergründe dieser erheblichen Verzögerungen soll im Folgenden informiert werden.

Die guten Honigerträge in bayerischen Imkereien führten zu einem Anstieg der Aufträge zu Qualitäts- und Sortenanalysen in Honig um ca. 70 % gegenüber 2022. Diese Entwicklung ist zwar sehr erfreulich, brachte uns jedoch auch an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit, da wir mit einem so großen Probenaufkommen im Vorfeld nicht gerechnet hatten. Dennoch wäre die Situation grundsätzlich beherrschbar gewesen, wären nicht noch weitere Schwierigkeiten dazu gekommen.

Bis auf wenige Ausnahmen werden alle beim Bienengesundheitsdienst (BGD) in Auftrag gegebenen Analysen in den Laboren des TGD Bayern e.V. durchgeführt. Um jedoch ein umfassendes Angebot an Untersuchungen für die bayerische Imkerschaft bereit stellen zu können, greifen wir mitunter auch auf Unterstützung durch Partnerlabore zurück. Die Qualitäts- und Sortenanalysen von Honig gehören zu diesen ausgelagerten Untersuchungen. Bei der Auswahl von Partnerlaboren achten wir sehr darauf nur professionelle und renommierte Labore zu beauftragen. Die Honigproben werden seit 2018 nach der Registrierung im BGD zu einem der drei größten Honiglabore der Bundesrepublik weitergeleitet. Die Analysen wurden dort in den vergangenen Jahren stets zuverlässig und in hoher Qualität abgeschlossen. In 2023 jedoch musste das beauftragte Labor den Betrieb ab Ende Juli für gut zwei Monate wegen Personalmangel komplett einstellen. Dem BGD wurden Informationen zu den bestehenden Problemen allerdings leider lange vorenthalten. Bis zum letztendlichen Eingeständnis des Labors, die Proben nicht wie geplant bearbeiten zu können, waren bereits etwa sechs Wochen vergangen und es hatten sich über 900 unbearbeitete Honigproben dort angesammelt.

Nach Bekanntwerden der Problematik wurden umgehend etwa 300 Proben auf ein weiteres Labor übertragen und dort bearbeitet. Anfang Oktober konnte der Betrieb beim ursprünglichen Labor wieder aufgenommen und die verbliebenen Proben abgearbeitet werden. Dennoch konnten die letzten Prüfberichte erst Anfang Dezember an die Imkerinnen und Imker versendet werden.

Durch die erheblichen Verzögerungen bei der Bearbeitung der Honigproben in 2023 konnten wir weder unseren eigenen Ansprüchen, noch denen der Imkerschaft gerecht werden. Dies bedauern wir sehr und möchten uns bei unseren Auftraggeberinnen und Auftraggebern in aller Form entschuldigen. Um auszuschließen, dass sich ein derartiges Szenario wiederholt, werden wir zukünftig regelmäßig Informationen zur aktuellen Auslastung beim beauftragten Laborpartner einfordern und im Falle unzureichender Kapazitäten umgehend ein weiteres Labor hinzuziehen. Somit hoffen wir in der kommenden Saison wieder die gewohnten Bearbeitungszeiten realisieren zu können.

 

Eine pdf-Verion dieses Textes kann hier heruntergeladen werden.

Datum: 07.12.2023 - Autor: A. Schierling