Lumpy Skin Disease (LSD) Ausbrüche in Italien und Frankreich

Am 23. Juni 2025 meldete Italien einen ersten Ausbruch von LSD auf Sardinien. Nach Rückverfolgung verbrachter Tiere wurde ein weiterer Ausbruch in Norditalien (Mantua, Lombardei) gemeldet. Nach Einschätzung eines Expertenteams ist anzunehmen, dass der Eintrag nach Sardinien bereits etwa 3 Monate vor der ersten Meldung stattgefunden hat. Mittlerweile wurden in Sardinien 12 weitere Ausbrüche festgestellt. Italien hat mittlerweile ein Impfprogramm aller Rinder auf Sardinien gestartet. Die Entscheidung über eine Impfung in der Lombardei steht noch aus.

Am 30. Juni 2025 meldete Frankreich seinen ersten LSD Ausbruch in der Region Savoie nahe der Grenze zur Schweiz. Mittlerweile gibt es hier insgesamt sechs bestätigte Fälle. Auch Frankreich hat beschlossen in der betroffenen Region flächendeckende Impfungen durchzuführen.

Der Erreger der LSD gehört der Gruppe der Pockenviren an. Das Virus ist hochspezifisch für Rinder, Büffel und nahe verwandte Wildtiere. Schafe und Ziegen erkranken nicht an LSD. Die Anzahl der Tiere, die in einem betroffenen Bestand erkranken variiert stark, aber kann bis zu 45 % betragen. Bis zu 10 % der Tiere können an der Krankheit sterben.

Die Übertragung des Virus erfolgt mechanisch durch Insekten. Das bedeutet, dass die Übertragung potentiell durch alle stechenden Insekten möglich ist, die in der fraglichen Region vorkommen. Die direkte Übertragung von Tier zu Tier, sowie die indirekte Übertragung durch mit virushaltigen Ausscheidungen kontaminiertes Futter oder Oberflächen sind ebenfalls möglich.

Im klassischen Fall treten bei erkrankten Tieren knötchenartige Hautveränderungen über dem gesamten Körper und an den Schleimhäuten, zusammen mit einer Schwellung der Lymphdrüsen  auf. Diese nässen zunächst und werden später nekrotisch.

Klassisches Bild der LSD, das allerdings nur in der Minderheit der Fälle auftritt (aus P.M. Beard; Vet.
Rec. 178, 557-558, 2016)

Unspezifische Symptome sind Fieber, verringerte oder fehlende Futteraufnahme, Leistungsrückgang, Augen- und Nasenausfluss. Schwellungen der Gliedmaßen, oder Schwellungen an Unterbauch und Triel sind möglich.

Wie bei Maul- und Klauenseuche ist bei Verdacht auf LSD unmittelbar das Veterinäramt zu benachrichtigen, bzw. falls dort niemand erreichbar ist, die Polizei zu informieren.